Sunday 20 October 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Auf den Spuren Richard Wagners in Paris

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Auf den Spuren Richard Wagners in Paris: Ich habe heute eine kleine Zeitreise ins 19. Jahrhundert gemacht. Ich bin Richard Wagner zuliebe bei Saint Germain des Pres ausgestiege...

Auf den Spuren Richard Wagners in Paris




Ich habe heute eine kleine Zeitreise ins 19. Jahrhundert gemacht. Ich bin Richard Wagner zuliebe bei Saint Germain des Pres ausgestiegen und bis zum 14, rue Jacob im 6. Arrondissement spaziert.

Saint Germain des Pres ist ein malerischer Stadtviertel von Paris, er eignet sich besonders für Künstler und Antiquarier. Zufall oder nicht-ich weiß nicht ob Wagner mir durch dieses Zeichen vom Himmel zuwinkte-aber ich bekam die laute Stimme eines Tenors zu hören, sobald ich mich der Kirche von Saint Germain annäherte.
Der Tenor war aber nirgendwo zu sehen. Ich habe mich mehrmals umgewendet-nichts!

Die rue Bonaparte erleichterte meine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Ich habe dort Briefe von Teophile Gautier, Maupassant und Hector Berlioz gesehen, und sogar ihre Unterschrift am Ende des Briefes. Ich fühlte mich plötzlich in diese Zeit wie magisch hineingezogen, es war als ständen  Schriftsteller und Musiker alle vor mir. Endlich kehrte ich nach rechts, bis ich zum 14 rue Jacob ankam.
Wagners ehemalige Tür habe ich mir lange angeschaut. Also da lebte Richárd mit seiner Frau Minna.
Da kämpfte er um Anerkennung und wartete auf seine Rückkehr nach Dresden.

Wie sah diese Straße zur Lebenszeit Wagners wohl aus? Und wie konnte Wagner solch einen malerischen Viertel gehaßt haben...vielleicht war diese Straße viel mehr eingeengt und viel dreckiger als heute. Vielleicht war es schwierig mit der Kutsche hier anzukommen...oder vielleicht war die materielle Not einfach zu groß für Richard und Minna....

Der Geist Wagners war jedenfalls da und leitete mich bis zum 19 quai Voltaire im 7. Arrondissement, ein Ort des zweiten Pariser Aufenthalt Wagners...

Meine Abenteuer und meine Forschungen über den berühmten Komponisten beginnen erst mit der Veröffentlichung von " Richard Wagner. Vom Frankophilen zum Frankophoben-die Einflüsse Frankreichs auf Wagners Werk", und das ist es ja gerade was es so spannend macht!


Copyright© by Isabelle Esling




Sunday 28 July 2013

Pressemitteilung: Buchveröffentlichung-Richard Wagner von Autorin Isabelle Esling



RICHARD WAGNER: VOM FRANKOPHILEN ZUM FRAKOPHOBEN
DIE EINFLÜSSE FRANKREICHS AUF WAGNERS WERK

AUTORIN: ISABELLE ESLING
IBIDEM-VERLAG
BEI AMAZON DE VERFÜGBAR




"Man glaubt den Antlitz Richard Wagners in seinen Operncharaktern jedesmal zu entdecken: die geheimnisvollen Gestalten des ewigen Juden im Fliegenden Holländer und des Wanderers (Wotan) im Ring bilden beide ein sehr ähnliches Portrait des ewigen durch alle Welt wandernden Komponisten auf dauernder Suche nach einer Definition seiner deutschen Seele."
Isabelle Esling


Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich habe die Ehre Euch zu berichten, daß zur Zeit der Ibidem-Verlag in Deutschland mein Buch „Richard Wagner-Vom Frankophilen zum Frankophoben-Die Einflüsse Frankreichs auf Wagners Werk.“, veröffentlicht hat.

Diese Studie erforscht hauptsächlich die französischen Verbindungen und Einflüsse auf das Werk des vielseitigen Komponisten. Trotz zahlreicher Schwierigkeiten knüpft Wagner deutende Kontakte und findet in Frankreich schließlich Bewunderer seiner Kunst. Richard Wagner verwirklicht in Frankreich, trotz seiner Abneignung gegenüber der prunkvollen französischen Werke, seine Kreativität und kann viele seiner Werke beenden.

Im Allgemeinen ist Richard Wagners Beziehung zum Nachbarland Frankreich eine Mischung aus Liebe und Haß zugleich.  Der Avantgardist, Vordenker einer modernen Kunst hat auch dank dieser Vielfalt von Quellen seine Weltanschauung definiert.
Um Wagner, den Menschen und den Künstler besser zu   verstehen, schien es mir wesentlich den Leser  mit Wagners französischen Einflüssen in seiner damaligen Pariser Welt zu beleuchten.

Über die Autorin
Isabelle Esling wuchs zweisprachig an der deutsch-französischen Grenze in Freyming-Merlebach auf. Nach Arbeit als Deutsch Lehrerin in Metz war die vielseitige Deutsch-Französin als Musik-Journalistin tätig und entwickelte seit 2003 ihren eigenen Blog.
Diverse Buchveröffentlichungen, u.a zu Eminem (Eminem und die Detroit Rap Szene-White Kid in a Black Music World:)



Pressemitteilung-Buchveröffentlichung: Richard Wagner von Autorin Isabelle Esling

Pressemitteilung-Buchveröffentlichung: Richard Wagner von Autorin Isabelle Esling

Saturday 20 July 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Begegnungen mit Richard Wagner

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Begegnungen mit Richard Wagner: Ich bin Richard Wagner mehrmals in meinem Leben begegnet. Wieso ist so etwas überhaupt möglich? Zwei Jahrhunderte trennen uns doch! ...

Begegnungen mit Richard Wagner






Ich bin Richard Wagner mehrmals in meinem Leben begegnet. Wieso ist so etwas überhaupt möglich? Zwei Jahrhunderte trennen uns doch!
Ja, das stimmt ganz genau-aber ich bin trotzdem dem deutschen Musiker begegnet. Ich bestehe darauf.

Als ich ihn zum ersten Mal traf, war ich zwölf Jahre alt und ich war von seiner machtvollen Musik total hingerissen. Mich faszinierten die Geschichten und Sagen, die Schönheit der deutschen Sprache in seinen Librettis. In einem Alter, in dem die meisten Jugendlichen Pop Musik bevorzugen, studierte ich Richard Wagners Opern. Die Musik war mir ein hoher Genuß.
Ich habe mich auch für die Biographie des Komponisten interessiert und mir damals einige Details notiert.

Als junge Doktorantin habe ich ihn dann zum zweiten Mal getroffen, als ich des Komponisten "Gesammelte Schriften und Dichtungen" studiert habe.
Ich erforschte Frankreichs Einfluß auf Wagner, den Menschen und den Musiker, im Bereich der Kunst, Politik und Literatur...wegen persönlicher Umstände wurde meine Doktorarbeit nie beendet...ich glaubte den Meister ganz vergessen zu haben und befaßte mich später als Musik Journalistin mit unterschiedlichen Musikarten. Als ich dann begann mehrere Bücher zu schreiben, stand er April 2012 plötzlich da vor mir und flehte mich fast an: „ Was schreibst du nicht über mich?“

Na ja, bei solch einer direkt vom Meister kommenden Bitte  fiel es mir schwer, nein zu sagen.
Ich habe mir vorgenommen, mit Wagner dem Menschen und dessen Erfahrungen viel vertrauter zu werden: ich meine damit, es zu versuchen, den Menschen besser zu verstehen.


Ich las Wagners Autobiographie, Mein Leben, noch einmal. Ich gewann mehr Mitgefühl mit dem ewig wandernden, fliehenden Mann, der nach oben wollte und als Musiker nach Anerkennung suchte. Trotz mancher Schattenseiten seiner Persönlichkeit fand ich Richard Wagner sehr menschlich. Ich identifizierte mich mit seinen Erfahrungen als Einwanderer in einer fremden Stadt, die ich selbst gemacht hatte, mit seinen Anerkennungskämpfe als Künstler, die ich selbst als Musik Journalistin und Schriftstellerin mitgemacht habe. Ich sah einen mitfühlenden, sich für Tiere erbarmenden Menschen.
Wagner war nicht nur ein Genie; er hatte sicherlich eine dunkle Seite, wie jeder von uns-aber meine Augen sehen ihn auch als einen normalen, leidenden Menschen mit großer Kreativität. Nicht nur als Musiker, sondern auch als Kapellmeister, Dichter, Musikjournalist, Librettist.
Dank seiner Schriften, hab ich mir das Montmartre des 19. Jahrhunderts vorstellen können...

Wer immer sich für Frankreichs Einfluß auf den Komponisten interessiert kann mein Buch „ Richard Wagner-vom Frankophilen zum Frankophoben- die Einflüsse Frankreichs auf Wagners Werk“ bei AMAZON DE bestellen.

Copyright© by Isabelle Esling

Tuesday 9 July 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Was Richard Wagner Frankreich entnahm

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Was Richard Wagner Frankreich entnahm: Richard Wagner gilt als einer der deutschesten Künstlern. Durch seine Kunst verkörpert er die deutsche Seele wie kein anderer. Tro...

Was Richard Wagner Frankreich entnahm





Richard Wagner gilt als einer der deutschesten Künstlern. Durch seine Kunst verkörpert er die deutsche Seele wie kein anderer. Trotzdem sind sich wenige Leute wirklich bewußt, wie reichlich Frankreich den Musiker beeinflußte, ob politisch, literarisch oder im Bereich der Kunst.


Bevor der berühmte Musiker in Frankreich lebte, war er ein überzeugter Frankophil. Richard Wagner verfolgte die politischen Ereignisse (die Juli Revolution) in Frankreich.


" Die Extra-Blätter der Leipziger Zeitung brachten die Nachricht der Pariser Juli-Revolution. Der König von Frankreich war vom Throne gestoßen; Lafayette, der soeben wie ein geschichtliches Märchen durch meine Imagination gezogen war, ritt unter dem Jubel des Volkes wieder durch die Straßen von Paris; die Schweizergarden waren in den Tuilerien nochmals niedergemacht worden; ein neuer König wußte sich nicht anders dem Volke zu empfehlen, als daß er sich selbst für die Republik ausgeben ließ. Mit Bewußtsein plötzlich in einer Zeit zu leben, in welcher solche Dinge vorfielen, mußte natürlich auf den siebzehnjährigen Jüngling von außerordentlichem Eindruck sein. Die geschichtliche Welt begann für mich von diesem Tage an; und natürlich nahm ich volle Partei für die Revolution, die sich mir nun unter der Form eines mutigen und siegreichen Volkskampfes, frei von allen den Flecken der schrecklichen Auswüchse der ersten französischen Revolution, darstellte. Da revolutionäre Erschütterungen bald ganz Europa in mehr oder minder starken Schauern heimsuchten, und auch hier und da deutsche Länder von ihnen berührt wurden, blieb ich längere Zeit in fieberhafter Spannung und wurde zum ersten Male auf die Gründe jener Bewegungen aufmerksam, die mir als Kämpfe zwischen dem Alten, Überlebten und dem Neuen, Hoffnungsvollen der Menschheit erschienen. Auch Sachsen blieb nicht unberührt; in Dresden kam es ja zu einem wirklichen Straßenkampfe, der zu einer unmittelbaren politischen Veränderung durch die Einsetzung der Mitregentschaft des nachherigen Königs Friedrich und zur Gewährung einer konstitutionellen Verfassung führte. Mich begeisterte dieses Ereignis so sehr, daß ich eine politische Ouvertüre entwarf, deren Einleitung einen düstren Druck schilderte, in welchem dann ein Thema sich bemerklich machte, unter das ich zu deutlicherem Verständnis die Worte »Friedrich und Freiheit« schrieb: dieses Thema war bestimmt, sich immer größer und herrlicher bis zum vollsten Triumphe zu entwickeln, dessen Erfolg ich nächstens in einem der Leipziger Gartenkonzerte zu erleben verhoffte."

Richard Wagner, Mein Leben



Paris galt damals als die Metropole, in der die meisten Künstler die besten Chancen hatten, Aufsehen zu erregen:

“Man hat mich versichert, ich habe Talent: – habe ich mir denn nun etwa Tunis ausgewählt, um es geltend zu machen? Nein, ich bin nach Paris gegangen, an den Hauptplatz der Welt, wo die Kunst aller Nationen in einen Brennpunkt zusammenströmt, wo die Künstler aller Nationen Anerkennung finden. Hier werde ich nächstens erfahren, ob man mich betrogen hat, als man mir Talent zusprach, oder ob ich wirklich welches besitze.“
Richard Wagner (Ein Ende in Paris:)


Als er sich in materiellen Schwierigkeíten in der Hauptstadt Frankreichs befaßte, entwickelte Richard Wagner einen inneren  Haß der französischen Hauptstadt gegenüber.


Die Haupstadt Paris enspricht  seinen Vorstellungen nicht- seine Frau Minna unterstützt den Haushalt als Schauspielerin, und Wagner muß als Musik Journalist für deutsche und französische Zeitungen arbeiten. Obwohl er diese schlecht bezahlte Tätigkeit haßt, ist Wagner zu seiner Zeit einer der besten Musik Journalisten.


Oft fühlte er sich berühmten französischen Komponisten unterlegen, so wie es der Fall mit Hector Berlioz ist. War eine Freundschaft zwischen beiden Männern möglich? Wagner schildert in seiner Autobiographie, daß er sich in der Gegenwart von Berlioz, der in Paris sehr berühmt und geschätzt war, wie ein Schüler fühlte. Seine Minderwertigkeitsgefühle werden sehr stark betont.

Wer immer beide Werke, Berlioz Romeo und Julia und Wagners Tristan und Isolde sich angehört hat, wird gleich bemerken, daß der deutsche Komponist Romeo und Julia viele Akkorde entnahm.
Politisch wurde Wagner vom Anarchisten Proudhon beeinflußt.

Literarische Quellen wie Gobineau und Gleizes änderten seine Lebensanschauungen. Gobineaus rassistische Theorien und Gleizes Vegetarismus hatten großen Einfluß auf Wagner. Beide waren Franzosen.
Am Anfang hatte Wagner die Eroberung des französischen Publikums im Sinne, aber seine Vorstellungen der Kunst enstsprachen dem Geschmack des Pariser Publikums nicht.

Das Pariser Publikum genas protzige Kunstwerke, die auch von musikalischer Leichtigkeit geprägt waren. Deshalb gibt es eine Pariser Version des Tannhäuser, in der Wagner ein Balett hinzufügte.

Wagners Werk wurde in den späteren Lebensjahren des Musikers in Frankreich anerkannt und von großen Dichtern wie Baudelaire und Mallarme verteitigt.
Aber Wagner selbst scheint Frankreich seine Schwierigkeiten und Notzeiten nie verziehen zu haben.

Wenn Sie mehr über Richard Wagners Beziehung zu Frankreich erfahren wollt, könnt ihr mein fünftes diesem Thema gewidmete Buch bei Amazon bestellen.

Copyright© by Isabelle Esling

Sunday 30 June 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Richard Wagner und der deutsche Nationalismus

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Richard Wagner und der deutsche Nationalismus: Wenn man das Thema „ Richard Wagner und der deutsche Nationalismus“ anwendet, wird es fast immer von den meisten Leuten negativ angesc...

Richard Wagner und der deutsche Nationalismus




Wenn man das Thema „ Richard Wagner und der deutsche Nationalismus“ anwendet, wird es fast immer von den meisten Leuten negativ angeschaut.
Ich glaube, die Ausbeutung wagnerischer Themen, Schriften und Operhelden zugunsten der Nazi –Ideologie ,und auch durch Richard Wagners eigener Familie, hat vieles an ursprünglichen Weltanschauung des Meisters verdorben.
Antisemitismus und Rassismus beiseite, Wagner war auf der Suche nach einer Definition des Deutschtums, das er während seines Aufenthalts in Paris durch seine Auseinandersetzung mit dem nicht-Deutschen und nicht- deutschen Künstlern definierte und sogar änderte.
Man muß sich auch das damalige, zeitgenössische Deutschland zu Lebenszeiten von Richard Wagner vorstellen: Deutschland war ein Flickenteppich von verschiedenen durch den Zollverein vereinigten Staaten. Man brauchte einen Paß, um von einem deutschen Land zum andern zu wandern, obwohl es schon immer eine Spracheinheit zwischen den deutschen Ländern gab.

Deutschland war auf der Suche nach einer Identität und Einigung, die zuerst 1871 von „Oben“ und militärisch durch Otto von Bismarck geschah.
Deutschland brauchte Ideale und Helden Vorbilder. Wagners Open lieferteb gewiß den Staatsmännern ein typisches „deutsches Vorbild“, „ deutsche Helden“, aber ich glaube, man sollte trotzdem Wagners politische Verantwortung für die Ausbeutung oder das Mißverstehen seiner Werke vermindern.
Richard Wagner ist ein Musiker, und seine Werke sollten als reine Kunst angeschaut und genossen werden.
Copyright© by Isabelle Esling

Wednesday 19 June 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Nicht von dieser Welt: Ludwig II., König von Bayer...

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Nicht von dieser Welt: Ludwig II., König von Bayer...: „Es ist notwendig, sich Paradiese zu schaffen, poetische Zufluchtsorte, wo man auf einige Zeit die schauderhafte Zeit, in der wir leben...

Nicht von dieser Welt: Ludwig II., König von Bayern




„Es ist notwendig, sich Paradiese zu schaffen, poetische Zufluchtsorte, wo man auf einige Zeit die schauderhafte Zeit, in der wir leben, vergessen kann.“

Ludwig II, König von Bayern (1845-1886)

Mich hat, als Wagner Musik Liebhaberin, König Ludwig der Zweite von Bayern fasziniert.
Manche hielten den Wittelsbacher für verrückt, andere waren damals wegen seiner großzügigen Geldausgaben, was seine Schlösser betraf und auch die Förderung Wagners Musik sehr gegen ihn verärgert, denn all diese Ausgaben bedeuteten auch für das bayerische Volk eine Steuererhöhung.

Ich halte ihn für einen außergewöhnlichen Menschen und einen der größten Visionäre des 19.Jahrhunderts, dem ich gerne begegnet wäre. Kunstliebhaber, Genie der Baukunst wie sein Großvater und Genie der modernen Technik wie sein Vater, Freund der Natur und des Schönen, Ludwig war gewiß ein sehr fantasievoller Mensch. 

Seine gegenwärtige Welt und die Pflichten des Königreichs fielen ihm zur Last und um dies zu überwinden, flüchtete Ludwig in eine Traumwelt. In dieser Traumwelt war Platz für Märchengestalten, kunstvolle Erstattungen, Theaterstücke und Musik.

In seinen traumvollen Zufluchten konzentrierte sich Ludwig auf Richard Wagners Musik, in diesen Momenten war er eins mit der Kunst.

Wenn man sich Neuschwanstein zum Beispiel von innen und von außen anschaut, kann man vetraulich behaupten, daß Ludwig ein Ästhet war. In seinem Konzept der Ästhetik benutzte er die moderne Technik seiner Zeit, um das Schöne zu gestalten.

Ludwig wurde in seiner Zeit mißverstanden.  Seiner Vision und eine gewisse Dosis Wahnsinn haben den Staat Bayern bereichert.

Er war unnahbar, geheimnisvoll und träumerisch. Ludwig lebte im Bayern des 19. Jahrhunderts, aber seine edle Seele war einfach nicht von dieser Welt.


Copyright© by Isabelle Esling





Friday 14 June 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Frauengestalten in Wagners Musik

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Frauengestalten in Wagners Musik: Manche beschreiben Richard Wagner mit Unrecht als einen " Frauenfeind". Denn bei dem Musiker, besonders was sein musikalisch...

Frauengestalten in Wagners Musik





Manche beschreiben Richard Wagner mit Unrecht als einen " Frauenfeind". Denn bei dem Musiker, besonders was sein musikalisches Konzept betrifft, spielt die Frau eine edle Rolle.

Richard Wagner, der die Musik als ein "Weib" bezeichnete, sah in der Frau die Erlöserin, die Heilerin des Mannes. Ich glaube, es gab in seinen Augen keine Zukunft ohne Frauen.

In seinem persönlichen Leben benahm sich Wagner wie ein Frauenheld. Heutzutage würde man ihn als "womanizer" definieren. Er war zu allem bereit, um sich in eine Beziehung einzulassen. Ehebruch bereitete ihm keine Angst und manche Ehemänner so wie Eugene Laussot, der Weinhändler aus Bordeaux, mit dessen Frau er eine Liebesaffäre hatte-oder Otto Wesendonck, der Kaufmann dessen Frau Richard Wagner als seine persönliche Muse beschrieb, müssen Wagner wirklich gehaßt haben. Von der Wesendonck Zeit Wagners bleiben uns die schönen Wesendonck Lieder.
Hans von Bülow, der erste Ehemann von Cosima, behauptete, daß man einem Mann wie Wagner "alles verzeihen konnte".
Eine glühende Liebesaffäre verband ihn mit Judith Gautier, der Tochter von Teophile Gautier, dem berühmten französischen Dichter, sogar als er mit Cosima verheiratet war und fast bis am Ende seines Lebens.

Wagner liebte die Anwesenheit der Frauen. Ob er sie immer recht behandelte, ist eine andere Sache-Minna, seine erste Frau, scheint sehr gelitten zu haben.


In seinem musikalischen Werk sollte man die Frauengstalten als etwas höheres als ein "Opfer" betrachten.

Ob es sich um eine Senta handelt, die vom Schicksal des Fliegenden Holländers tief berührt ist, eine Elisabeth in Tannhäuser, die den Sünder durch ihren Tod erlöst, eine Isolde, die um ihren toten Geliebten trauert und tief in sein mildes Lächeln einsinkt und ihn seinen leblosen Armen stirbt, all diese Frauen verkörpern etwas Göttliches. Sie besitzen den Schlüssel zur Ewigkeit. Sie schenken dem geliebten Mann Erlösung, Erbarmen, und die Reinigung seíner trüben Seele. Sie verwandeln sich in eine Art "Mutter Gottes" Figur der Güte und der göttlichen Liebe.

Die Verklärung dieser Liebe vermittelt diesen Liebespaaren Ewigkeit und Seligkeit zugleich.



Copyright© by Isabelle Esling


Thursday 13 June 2013

Der Ring des Nibelungen, ein zeitgenössisches, gesellschaftliches Drama




Die Nibelungensage geht zurück zum Mittelalter. Die Nibelungen( auf mittelhochdeutsch heißt das Söhne des Nebels oder der Finsternis) sind ein Zwergenvolk, die einen wertvollen Schatz besitzen.
Die alten Quellen des Nibelungenliedes machen den Text machmal hart zugänglich, denn die Sprache ist veraltert. Mein Opa besaß Karl Simrocks Nibelungenlied 1848 erschienene Version, die schon lesbarer war, als die uralten mitteralterlichen Unterlagen.

Richard Wagner hat, durch sein gewaltiges Werk, den Ring des Nibelungen, viele Charakter viel menschlicher und zugänglicher erscheinen lassen. Manche Sagen wurden vom Komponisten ein wenig verändert, wie zum Bespiel die Walküre Brünnhilde, die sich auch in die Gestalt der Königin Krimhilde verwandelt, als sie Siegfried heiratet.

Richard Wagners Ring kann man als eine politische Kritik der zeitgenössischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ansehen, die man bis in unsere Gegenwart des 21. Jahrhunderts nachvollziehen kann.

Wir leben in unserem Jahrhundert zwar in einem Zeitalter der hohen Technologie, aber vieles hat sich nicht geändert.

Es gibt immer habgierige Menschen, die nur an Geld und Gewinn denken, und die dazu bereit wären sich selbst zu verfluchen, auf die Macht der Liebe zu verzichten, und auch andere Menschen in endlosen Arbeitsstunden zu versklaven, um mehr Geld zu schaffen. Diese Menschen haben schon lange ihre Seele und Lebensfreude verloren...

Eigentum ist Diebstahl scheint ein Motto des Rings zu sein.

Andererseits findet man, die magische, spirituelle Welt der Wesen, die mitten in der Natur verborgen sind.
Die Rheintöchter drücken eine gewisse Leichtigkeit, Kinderlichheit und Naivität aus, im Gegensatz zu den Nornen, die das trübe Schicksal der Erde vorraussehen können.

Diese Nähe zur Umwelt hat auch Siegfried, der törichte und furchtlose Held, der den germanischen Held verkörpert. Als Siegfried den Drachen tötet und sich im seinem Blut badet, kann er plötzlich die Sprache der Vögel verstehen. Der Einklang mit den natürlichen Elementen war schon immer ein menschliches Bedürfnis. Mit der ständigen Umweltverschmutzung und die Vernichtung seltener Tierarten bringt uns Siegfried zum Nachdenken. Sollten wir es auch versuchen, die Sprache der Tiere zu entziffern? Dem  österreichischen Wissenschaftler Konrad Lorentz war es gelungen, sich mit Tieren zu verständigen.

Siegfried ist einerseits ein unschuldiger Knabe, der auf der Suche nach seinen Wurzeln ist. Er weiß ganz genau, daß der Zwerg Mime keinesfalls seinen leiblichen Vater sein kann. Andererseits kann Siegfrieds jugendliche Arroganz auch ärgern. Wie handeln wir Erwachsene unsere Jugend, welche kulturelle und ethische Werte vermitteln wir ihr?

Wie menschlich darf eine Gottheit werden? Brünnhilde verliert ihre "göttliche" Seite, als sie bewußt, sich weigert, dem Befehl ihres Vaters Wotan zu gehorchen.
Inwiefern hat man die Aufgabe, den Mächtigen ungehorsam zu werden, wenn ihre Befehle uns als ungerecht erscheinen?



Das Thema der leidenschaftlichen Liebe ist bei Wagner immer da. Siegfried entdeckt die Furcht als er Brünnhilde zum ersten Mal erblickt. Dunkle Figuren wie der Verräter Hagen treten auch bei Wagner hervor.
Es gibt einen ständigen Kampf zwischen Liebe, Leidenschaft und  Begehren.

Günter ist unschuldig und wird manipuliert.

Wagner mischt Elemente, Geister, Götter, Naturkräfte, Schätze und realistische Charakter, die man heute noch in der Straße treffen könnte. Man spürt tief in Wagner dem Menschen dieses ständige Streben nach einer besseren Welt. Die Götter müssen untergehen und Platz für die heilere Welt einer genesenden Menschheit lassen.


Copyright© by Isabelle Esling

Thursday 30 May 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Was mir besonders an Richard Wagners Musik gefällt...

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Was mir besonders an Richard Wagners Musik gefällt...: Ich bin in einer Kleinstadt an der deutsch-französischen Grenze aufgewachsen. Als Kind, hab ich gelernt, im Einklang mit der Natur zu le...

Was mir besonders an Richard Wagners Musik gefällt



Ich bin in einer Kleinstadt an der deutsch-französischen Grenze aufgewachsen. Als Kind, hab ich gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Ich glaube, die Natur war schon immer ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Diese Liebe hab ich auch meinen deutschen Vorfahren zu bedanken.

Der deutsche Geist mag die Elemente der Natur. Dazu gehören natürlich auch die Elementargeister, die Gnomen, die Undinen, Feen, Kobolte und andere magische Wesen, die sich in Wäldern, Feuer , Wind und Gewässer verbergen.

Wie in Goethes Erlkönig erscheinen sie plötzlich in dramatischen Umständen und zeigen ihre schattige, böse Seite...manche verkörpern die Weisheit wie die Nornen im Ring.

Richard Wagner bringt Drachen und Geister zum Leben. Es gelingt ihm die Kraft aller Elemente in seiner machtvollen Musik zu erzeugen. Ich mag das Rheingold Vorspiel, das meine Vorstellungskraft fördert. Der Rhein erscheint plöztlich vor meinen Augen und ich bekomme die Kraft seiner Wellen durch Horn, Geige und Orgelnoten  zu spüren. Die Intensität der Musik steigert meine Spannung: mein Geist sinkt in die Tiefe der Musik und wird eins mit ihr.

Es liegt viel Leidenschaft in seiner Musik, viele mächtige Gefühle kommen bei Wagner zum Vorschein und als leidenschaftlicher Mensch mag ich das!


Unsere gegenwärtige Welt braucht solchen Zauber noch mehr als früher! Seid also ganz Ohr und belauscht die Geheimnisse, die euch die Elementargeister in Wagners Opern ins Ohr flüstern...



Copyright© by Isabelle Esling

Wednesday 22 May 2013

Richard Wagner, der Unverwüstliche, feiert seinen 200. Geburtstag


Heute ist ein ganz besonderer Tag: Richard Wagner wäre 200 Jahre alt. Der große deutsche Komponist ist zwar am 13 Februar 1883 in Venedig gestorben, aber für mich ist er unsterblich. Sein wundervolles musikalisches und dichterisches Erbe wandert von Generationen zu Generationen.
Richard Wagners Musik begleitete meinen Opa bei seiner letzten Reise. Am Tag seiner Beerdigung wurde die Tannhäuser Overtüre an der Orgel gespielt. Opa war schon immer ein Wagner Liebhaber: als ich noch ein ganz kleines Mädchen war, erinnere ich mich, daß er sich immer in sein Zimmer zurückzog, um „ schwere Musik“ ( also Wagner-Musik) zu hören.
 „Im wunderschönen Monat Mai kroch Richard Wagner aus dem Ei, ihm wünschen, die zumeist ihn lieben, er wäre besser drin geblieben...“ Richard Wagner über sich selbst
So äußerte sich Richard Wagner in diesem humorvollen Satz zu seinem 42. Geburtstag.
Richard Wagners Musik war auch seit meinem 12. Lebensjahr ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Seine Musik und Dichtung sind teil meiner Kultur, und ich bin sehr dankbar, daß es überhaupt einen Richard Wagner gab.
Ich habe mich auch für den Menschen interessiert, obwohl ich viele seiner Anschauungen nicht mit ihm teile und sogar mit manchen auseinandersetze.

Ob geliebt oder gehaßt, Richard Wagner prägte die deutsche Kultur wie kein anderer. Sein Werk spiegelt die Urquellen der deutschen Kultur, die faszinierenden Sagen und Märchen enthüllen den deutschen Geist.
Wagners Charakter werden von Leitmotiven musikalisch eingeführt. Mich faszinierte schon immer der Loge Charakter im Ring, weil die Musik ihn so eindeutig „feurig“ als Feuergott plötzlich vor Wotan erscheinen läßt.
Es wäre ein Irrtum Wagners Musik nur als „märchenhaft“ oder „naiv“ zu bezeichnen, denn der Ring insbesondere bringt die zeitgenössische Problematik einer geldgierigen und überarbeiteten Gesellschaft, die zum Untergang im Voraus verurteilt zu sein scheint.
Manche Wagner Themen, so wie der Inzest zwischen Siegmund und Sieglinde in der Walküre werden vielleicht manchen modernen Menschen schokieren, aber es ist unklar ob Wagner die Wörter „ Schwester „ und „ Bruder“ in ihrem ursprünglichen Sinne wirklich benutzen wollte, aber eher als Stamm oder Familie, denn Hunding, mit dem Sieglinde vermählt ist, räpresentiert eine Art von „ Feindenstamm“.

Wagners Beziehung zu Frankreich, einem Land in dem ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe, und dessen Kultur auch meine ist, interessiert mich ganz besonders.
Wie Wagner vom Frankophilen zum Frankophoben wurde erklärt sich durch seine Pariser Erfahrungen. Aber Paris war trotzdem für den Komponisten ein fruchtbares Feld der Inspiration, weder politisch , kulturell oder literarisch.
An vielen Quellen schöpfte Wagner in Frankreich. Proudhon war einer seiner politischen Einflüsse und Wagner mochte Boieldieu und Halevy.
Antisemit wurde er auch nicht geboren, er wurde es viel später. Der französische Schriftsteller Gobineaus rassistische Schriften wirkten auch auf den Musiker.

Wagner haßte Paris und trotzdem fand er in der französischen Hauptstadt seine größten Anhänger wo wie Baudelaire und Mallarmé.
Ich finde Wagners Perpektive über die Stadt Paris in 1839 sehr interessant, denn ich erlebte die selbe Enttäuschung mit London in 2006, denn die Stadt entsprach meinen Erwartungen nicht...

Gleich werde ich dazu fähig sein, mit euch allen meine Überlegungen über den Einfluß Frankreich auf Wagners Werk zu mitzuteilen. Ich halte euch auf dem Laufenden, was das Veröffentlichungsdatum meines Buches betrifft.

Übrigens, ich möchte euch den Brief Katharina Wagners an ihren Ur-Opa, den ich heute morgen gelesen habe, empfehlen.

Inzwischen wünsche ich dem Meister Richard Wagner alles Gute zum 200. Geburtstag!
Copyright© by Isabelle Esling

Thursday 16 May 2013

Zum 200. Geburtstag Richard Wagners





Am 22. Mai 2013 wird man weltweit den 200. Geburtstag Richard Wagners feiern, einem Menschen der den deutschen Geist wie kein anderer  beeinflußte.
Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in einem Haus am Brühl, in Leipzig geboren, in einer Zeit politischer Unruhen. Die sächsische Stadt war damals von den napoleonischen Truppen besezt.
Wagner wuchs in einer Kunst- und Musik liebenden Familie auf. Als neuntes Kind seines früh verstorbenen Vaters, den der Musiker nie kannte, wurde der kleine Richard  von seinem Stiefvater Ludwig Geyer erzogen.
Bei der Mutter gab es wenig Zeit für Zärtlichkeiten, wie der Musiker es in seiner Autobiografie betont.
Der Bruder seines Vaters, Adolf Wagner, prägte den jungen Richard sehr:

„Mein Oheim gewann später einen nicht unbedeutenden Einfluß auf meine Entwicklung; wir werden ihm in einer entscheidenden Phase meiner Jugendgeschichte wieder begegnen. Über meinen für mich so früh verstorbenen Vater erfuhr ich später, daß er im allgemeinen sehr für Poesie und Literatur eingenommen, namentlich dem damals von den gebildeten Ständen sehr gepflegten Theater eine fast leidenschaftliche Teilnahme zuwendete.“ Richard Wagner

 Die Wirkung Wagners kunstliebenden Stiefvaters Ludwig Geyer ist auch eindeutig:

„Meine frühesten Jugenderinnerungen haften an diesem Stiefvater, und gleiten von ihm auf das Theater über. Wohl entsinne ich mich, daß mein Vater gern Malertalent sich in mir entwickeln gesehen haben würde; sein Arbeitszimmer mit der Staffelei und den Gemälden darauf ist zwar auf mich nicht ohne Eindruck gewesen; ich entsinne mich, daß ich namentlich ein Porträt des Königs Friedrich August von Sachsen mit kindischem Nachahmungseifer zu kopieren versuchte; sobald es aber von dieser naiven Kleckserei zu ernsteren Zeichnungsstudien übergehen sollte, hielt ich, vielleicht schon durch die pedantische Manier meines Lehrers (eines langweiligen Vetters) abgeschreckt, nicht aus.“
Richard Wagner, Mein Leben

Diese Begegnungen mit der Welt der Bühne wirkten auf die Kreativität und Vorstellungsfähigkeiten des Musikers:

„Auch bei dieser Gelegenheit ist mir der großmütige Anteil des vortrefflichen Stiefvaters berichtet worden, welcher, nie verzweifelnd trotz der Sorgen und Beschwerden des starken Familienbestandes, geduldig blieb, und nie die Hoffnung, mich durchgebracht zu sehen, aufgab. – Große Gewalt übte nun auf meine Phantasie die Bekanntschaft mit dem Theater, in welches ich nicht nur als kindischer Zuschauer in der heimlichen Theaterloge mit ihrem Eingang über die Bühne, nicht nur durch den Besuch der Garderobe mit ihren phantastischen Kostümen und charakteristischen Verstellungsapparaten, sondern auch durch eigenes Mitspielen eingeführt wurde. Nachdem mich »Die Waise und der Mörder«, »Die beiden Galeerensklaven«, und ähnliche Schauerstücke, in welchen ich meinen Vater die Rollen der Bösewichter spielen sah, mit Entsetzen erfüllt hatten, mußte ich selbst einige Male mit Komödie spielen. Bei einem Gelegenheitsstücke zur Bewillkommnung des aus der Gefangenschaft zurückkehrenden Königs von Sachsen – »Der Weinberg an der Elbe«, mit Musik vom Kapellmeister C.M. von Weber, entsinne ich mich, bei einem lebenden Bilde als Engel ganz in Trikots eingenäht, mit Flügeln auf dem Rücken, in schwierig eingelernter graziöser Stellung figuriert zu haben.“

Schon in der vierten Klasse enthüllten sich Wagners Dichtungsfähigkeiten während eines dramatischen Ereignisses: ein Mitschüler starb plötzlich mitten im Unterricht, und Richard wurde beauftragt, ein Gedicht zu schreiben, daß sogar den Schuldirektorbeeindruckte:

„Als einst, da ich noch in Quarta saß, ein Mitschüler namens Starke plötzlich starb, erregte dieser traurige Vorfall so große Teilnahme, daß nicht nur die ganze Klasse zum Begräbnis des Kameraden beschieden, sondern vom Rektor auch die Aufgabe gestellt wurde, durch ein Gedicht, welches gedruckt werden sollte, die Leichenfeier zu erhöhen. Von den verschiedenen Gedichten, unter denen auch ein von mir in Eile verfaßtes sich befand, erschien dem Rektor jedoch keines der beabsichtigten Auszeichnung würdig, so daß er bereits seinen Entschluß ankündigte, durch eine von ihm selbst zu verfassende Rede für das verfehlte einzutreten. Bestürzt suchte ich eilig Magister Sillig auf, um ihn noch zu einer Intervention zugunsten meines Gedichtes zu bewegen: wir gingen dieses nun durch; die achtzeiligen wohlgebauten und -gereimten Stanzen bestimmten ihn, den Inhalt des Gedichtes sorglich zu revidieren. Es fand sich sonderlicher Schwulst in Bildern, die weit über die Vorstellungsweise eines Knaben meines Alters hinausgingen, in dem Gedicht. Ich entsinne mich einer Stelle, auf welche der Monolog aus Addisons Cato, vor dessen Selbstmord, wie ich ihn in einer englischen Grammatik vorgefunden, großen Einfluß geübt hatte. Die Worte »und wenn die Sonne schwarz vor Alter würde, die Sterne müd' zur Erde fielen«, welche jedenfalls unmittelbare Reminiszenzen aus jenem Monolog enthielten, erweckten Silligs mich fast beleidigendes Lächeln. Dennoch verdankte ich der Sorgfalt und der Schnelligkeit, mit welcher er mein Gedicht von derlei Ausschweifungen säuberte, daß dieses schließlich vom Rektor noch zugelassen, wirklich gedruckt und in zahlreichen Exemplaren verteilt wurde.
Der Erfolg dieser Auszeichnung war außerordentlich, sowohl bei meinen Mitschülern, als namentlich auch bei meiner Familie; meine Mutter faltete die Hände andächtig, und in mir ward ich nun einig über meinen Beruf. Ganz unzweifelhaft stand es vor mir, daß ich zum Dichter bestimmt sei.“
Richard Wagner, Mein Leben

Ein wundervoller Dichter ist Wagner schon immer gewesen. Wer immer sich die Librettis seiner selbstgeschriebenen Opern ( nicht alle Komponisten bemühten sich damals ihre eigenen Librettis zu schreiben, die meisten Musiker borgten den Text und schrieben ihre Musik darauf) anschaut, wird Wagners eigenartiges Gebrauchen der Worte genießen.
Man muß auch wahrnehmen, daß die italienische Sprache damals in der Welt der Oper sehr lange vorrängig geblieben ist. Wagner ist in diesem Sinne auch ein Neugestalter, denn er bringt die Schönheit der deutschen Sprache ins Licht.
Richard Wagner war in seiner Zeit wegen seiner avangardistischen Stellungnahme in der Welt der Kunst oft mißverstanden. Sein Konzept der Kunst der Zukunft umfaßte Dichtung, Drama, Musik und Malerei.
Wenn man den Sprechgesang in Acht nimmt, der im Loge Charakter im Ring des Nibelungen auftaucht, ist Wagner bestimmt ein Vorläufer Arnold Schönbergs.

Richard Wagner hat uns ein prächtiges Erbe hinterlassen und ich möchte zu seinem 200. Geburtstag den großen Musiker huldigen.
Mein fünftes Buch erforscht Wagners Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur und Politik. Es wird gleich beim Ibidem Verlag veröffentlicht. Ich halte euch alle auf dem Laufenden.

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Tuesday 30 April 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Richard Wagner, ein Antisemit?

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Richard Wagner, ein Antisemit?: Ich möchte hiermit klarstellen, daß ich keineswegs Richard Wagners antisemitische Lebensanschauungen vertrete. Der folgende Artikel ist das ...

Richard Wagner, ein Antisemit?

Ich möchte hiermit klarstellen, daß ich keineswegs Richard Wagners antisemitische Lebensanschauungen vertrete. Der folgende Artikel ist das Ergebnis eigener Forschungen und Überlegungen. Eure Autorin, Isabelle Esling




 Als Autorin eines Wagner Buches habe ich nachgeforscht und versucht zu verstehen, woher Richard Wagners Antisemitismus kommt.

Ist Wagner ein purer Antisemit? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, als man es glaubt.
Wagners erste Liebe? Ein Leipziger Mädchen Namens Leah David: ein jüdisches Mädchen, also.
Der Mann, der Wagner bei seiner letzten Reise begleitete und seinen Sarg trug? Ein Mann, namens Hermann Levy, der die Uraufführung des Parsifal leitete. Übrigens: er war ein Freund der Familie und ein Mann, den Richard Wagner sehr schätzte.

In Paris war Richard Wagner mit dem Musiker Daniel Halevy befreundet. Halevys Werke wurden immer von Wagner schriftlich und auch mündlich sehr gelobt!

Tatsache: Wagner war in Paris von jüdischen Musikern umgeben, mit denen er verkehrte...Es bildeten sich Freundschaften und es gab einen kulturellen Austausch zwischen dem Komponisten und diesen Musikern. Man merke sich auch, daß Wagner am Anfang ein großer Meyerbeer bewunderer war, wie es seine Artikel musikalischer Kritik es beweisen: Robert le Diable, Robert der Teufel, mochte er ganz besonders.




Außerdem war Richard Wagner mit Heinrich Heine befreundet und hat auch sehr viel mit dem Dichter und Schriftsteller zusammengearbeitet.

Eines ist klar: in seinen Jugendjahren sieht man bei Wagner keine Spur von Antisemitismus. Erst ab 1850 äußert sich der Komponist gegen die Juden unter dem Pseudonym "Freigedank".

Man muß wahrnehmen, daß die Welt des 19. Jahrhunderts tief antisemitisch eingestellt war-in Deutschland, und auch in Frankreich. Das entschuldigt Wagner natürlich nicht, aber es erklärt manches.

Ich bin der Meinung, daß Wagners plötzlicher Haßausbruch gegen die jüdische Gemeinschaft in seiner Beziehung mit dem Musiker Meyerbeer zu finden ist. Obwohl der deutsche Jude Giacomo Meyerbeer als etablierter und erfolgreicher Künstler Richard Wagner sehr unterstützte, fand sich Wagner in einer minderwertigen Stellung dem Musiker gegenüber: Meyerbeer war reich, erfolgreich, gepriesen, einflußreich-ganz im Gegenteil war Richard Wagner arm, unbekannt und befaßte sich mit vielen Schwierigkeiten in der französischen Hauptstadt. Er war Meyerbeer ein bißchen ausgeliefert, wenigstens empfand er es so, da er ihm dauert Bettelbriefe schreiben mußte.

Er entwickelte ein großes Minderwertigkeitskomplex Meyerbeer gegenüber.

Ein anderer Aspekt ist Wagners Wille sich als deutscher Musiker sich von allem nicht-Deutschen zu unterscheiden. Bei dem Musiker besteht der ständige Wille das Deutschtum zu definieren und zu verteidigen...alles was nicht-Deutsch ist wird also entwertet.

In einem späteren Teil seines Lebens las Wagner Gobineaus rassistische Werke, die ihn zwar beeinflußten, aber Wagner , im Gegensatz zu Gobineau, glaubte an eine Regenerierung der Menschheit.

Richard Wagner war sehr vielfältig in seiner Lebensanschauung. Man kann seinen Antisemitismus natürlich bedauern, besonders wenn man bedenkt, daß seine Nachfolger ihn zugusten Hitlers nutzten.

Immerhin muß man auf die Umstände blicken, die ihn dazu führten, ohne ihn zu entschuldigen. Das habe ich hiermit versucht, zu tun.


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Tuesday 23 April 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Größen und Leiden Richard Wagners

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Größen und Leiden Richard Wagners: Am 22. Mai 2013 wird der 200. Geburtstag Richard Wagners gefeiert. Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren. Er i...

Größen und Leiden Richard Wagners




Am 22. Mai 2013 wird der 200. Geburtstag Richard Wagners gefeiert. Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig geboren.

Er ist einer der größten und einflußreichsten deutschen Komponisten.
Richard Wagner wird oft wegen seiner antisemitischen Stellungnahme gehasst. Sein Antisemitismus ist überhaupt nicht zu entschuldigen, aber man kann ihn durch persönlichen und zeitgenössischen Umständen erklären. Es ist dennoch zwecklos, den Musiker als Vorläufer Hitlers zu bezeichnen. Politisch war Richard Wagner links eingestellt und er setzte sich aktiv für die Demokratie ein. Da er 1848 am Dresdner Aufstand teilnahm, wurde er jahrelang von der Polizei verfolgt.

Natürlich muß man sich oft mit dem Menschen auseinandersetzen, aber eine bessere Kenntnis seiner Biographie erlaubt uns, einen sehr facettenreichen Menschen zu entdecken. Wagner war ein großer Naturfreund: schon als Jugendlicher wanderte er von Dresden nach Prag durch Wald und Tal. Im späteren Leben, reichlich von Antoine Gleizes beeinflußt, wurde Richard Wagner Vegetarier und setzte sich für Tierenrechte ein.
Allein seine Dichtungsfähigkeiten hätten aus ihm einen großen Dichter machen können: wer immer seine Opern-Librettis gelesen hat, weiß  genau wie farbvoll seine Wörter klingen. Aber die Liebe zur Musik war größer und wurde von ihm im Rahmen des Gesamtkunstwerkes definiert.

Ich mag Wagners Welt. Sie hat mich schon als Zwölfjährige fasziniert. Kein anderer Komponist vertritt den deutschen Geist so gut wie Wagner.
Außerdem war Wagner, obwohl er diese berufliche Tätigkeit haßte, ein außerordendlicher Musik Journalist. Er arbeitete damals in Paris für deutsche und französische Medien, und wurde sehr schlecht dafür bezahlt.
Wagners Leben war nicht immer einfach: er war oft auf der Flucht- wenn es nicht wegen der Polizei war, war es wegen seiner Schulden...
Ich glaube, der Anlitz Wagners enthüllt sich irgendwie in der Gestalt des Wanderers.

Ich möchte heute den großen Musiker für seine wundervolle Kunst würdigen: ich bin froh, daß es einmal einen Richard Wagner gab, wie immer der Mensch gewesen sein mag, der Musiker war einfach großartig!

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Wednesday 17 April 2013

Was mich motivierte, über Richard Wagner zu schreiben






Als ich den Entschluß fasste, mein Buch „ Richard Wagner: seine Beziehung zu Frankreich in Literatur, Kunst und Politik“ zu schreiben, dachte sogar ich nicht an das Richard Wagner Jubiläumsjahr 2013: am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig geboren, und ich bin mir bewußt, daß der Buchmarkt bestimmt mit Wagner-Büchern überflutet wird...

Ich bin Schriftstellerin aus Leidenschaft geworden, und befasse mich immer mit Themen, die ich für besonders wertvoll halte. Deshalb hab ich als Autorin 4 Bücher über verschiedene Themen veröffentlicht.
Der deutsche Musiker Richard Wagner war schon immer ein wesentlicher Teil meines Lebens und ich entdeckte seine wundervolle Musik und seine Librettis als Zwölfjährige.
Zu Hause spielte die klassische Musik eine sehr große Rolle. Wir besaßen auch ein Klavier an dem mein Vater manchmal stundenlang an klassischen Stücken übte. Außer Jazz-Musik gab es fast keine andere Musikart zu hören.
Wagner spielte bei mir eine besonders große Rolle, da ich mich sehr für deutsche Sagen und deutsche Kultur im Allgemeinen interessierte. Ich mochte bei ihm diese orchestrale Macht, die Stärke seiner Arien, und den Ausdruck der vielfältigen Gefühlen seiner Charakter. Tannhäuser war eines meiner Lieblingswerke.
Sehr früh habe ich auch Richard Wagners Autobiographie, Mein Leben, gelesen.

Später, als junge Doktorantin, habe ich mich mit einer Doktorarbeit über Richard Wagner und Frankreich unter der Leitung von Herrn Jean Moes, meinem Universitätsprofessor, befaßt.
Während dieser Zeit habe ich Wagners gesammelte Schriften und Dichtungen entdeckt und auch seine Haupteinflüsse in Frankreich so wie Proudhon, Gobineau und Gleizes.
Leider wurde meine Doktorarbeit wegen persönlicher Umstände unterbrochen.
Jedoch bin ich sehr dankbar für alle Kenntnisse , die ich damals über den großen Musiker gesammelt habe. Herr Moes, ein überzeugter und enthusiastischer Germanist, hat mir sehr dabei geholfen. Ich möchte ihm mein Buch widmen in Erinnerung an einen außergewöhlichen Menschen, der mir begegnet ist.
Mein Buch erforscht, wie Wagner trotz aller Abneigung gegen Frankreich an den Quellen der französischen Kultur  bis zum letzten Lebensabschnitt schöpft.

Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem Verlag für mein Wagner Buch. Ich halte euch alle auf dem Laufenden sobald ich einen Verleger für das Buch gefunden habe.
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Saturday 9 March 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Richard Wagner enthüllt die Kraft der Elemente im ...

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Richard Wagner enthüllt die Kraft der Elemente im ...: Kein anderer Musiker ruft die Vorstellungskraft seiner Zuhörer hervor wie Richard Wagner. Der deutsche Geist und seine besondere Beziehung z...

Richard Wagner enthüllt die Kraft der Elemente im Rheingold Vorspiel

Kein anderer Musiker ruft die Vorstellungskraft seiner Zuhörer hervor wie Richard Wagner. Der deutsche Geist und seine besondere Beziehung zur Natur sind in jeder einzelnen Note anwesend.



Die dunklen Orgel und Horn Akkorde leiten uns in das harmonische dennoch mächtige Fließen des Rheins; die Töne verschaffen den Eindruck eines wundervollen Einklangs mit den Kräften und Schätzen der Natur: ruhig fließt der Rhein...aber das ruhige Fließen ändert sich und der Zuhörer begreift plötzlich, daß dramatische Elemente erscheinen werden. Die Liebe und Leidenschaft zur majestätischen und malerischen Rheinlandschaft kommen zwar zum Voschein, als Hörner und Violinenklänge sich verbreiten, aber tiefe Violoncellonoten vertiefen das Drama des Kampfes um ein preiswertes Erbe: das Rheingold, das die Rheintöchter vergebens versuchen werden gegen Wotan zu verteidigen.

Wir Zuhörer wogen in Mitten einer genialen Mischung von Orgel, Hörnern, Violinen und Violoncellis auf dem Rhein. Man gibt sich den Kräften des mächtigen Flusses and der Naturgeister hin. Die Sonne leuchtet und offenbart des Rheines glanzendes Gold.

Richard Wagner liebte Deutschland und wer immer sich dieses wunderschöne Rheingold Vorspiel anhört wird sich dieser Liebe zum deutschen Vaterland bewußt.



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Saturday 23 February 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Stürmische Gefühle und Wut der Wellen im orchestra...

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Stürmische Gefühle und Wut der Wellen im orchestra...: Kein anderer klassiker Musiker drückt menschliche Gefühle aus so gut wie Richard Wagner. Diese Gefühle kommen mit verschiedenen instru...

Stürmische Gefühle und Wut der Wellen im orchestralen Glanz





Kein anderer klassiker Musiker drückt menschliche Gefühle aus so gut wie Richard Wagner. Diese Gefühle kommen mit verschiedenen instrumentalen Kombinationen zum Vorschein. Leichtigkeit, Heiterkeit, Freunde, Haß, Liebe, Rache und Versöhnung, alles steht plötzlich da vorhanden, wir müssen nur ganz Ohr sein.

Die Overtüre des Fliegenden Holländers weist erstaunliche Kontraste auf: Wagner mischt die Leichtigkeit der Windinstrumente mit der gewaltigen Macht von Schlag und Chordinstrumente.

Wir werden ganz sanft durch Horn und Klarinett geleitet, aber plötzlich unterbricht ein gewaltiger Trommelschlag unsere Träumerei. Violinen verschärfen die dramatische Dimension des wagnerischen Werks und der Zuhörer muß sein Ohr zuspitzen, denn Wagner moduliert auf genialer Art die Intensität seiner Violinen, die sanft und stark hervortreten und uns in die Wut der Elemente und des menschlichen Dramas einleiten. Man begreift die Angst der Matrosen und des Kapitäns als der Sturm ausbricht. Man erinnert sich bestimmt an Heinrich Heines Gedicht: " Es wütet der Sturm und er peitscht die Wellen"...

Es strömen mächtige Violoncello Akkorde: auf dem Schiff droht ein gewaltiger Sturm...und plötzlich  wird unerwartet Raum für erneute Leichtigkeit mit dem Ertönen von Klarinettklängen geschaffen: die Matrosen wollen ihren Kapitän aufmuntern...nun kann der Matrosenchor beginnen.


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Thursday 7 February 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Die Entstehung des deutschen Nationalgefühls

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Die Entstehung des deutschen Nationalgefühls: Nach der französischen Revolution bläst in ganz Europa ein Wind der Freiheit. Die politischen Auswirkungen der französischen R...

Die Entstehung des deutschen Nationalgefühls







Nach der französischen Revolution bläst in ganz Europa ein Wind der Freiheit. Die politischen Auswirkungen der französischen Revolution werden mit den Einigungskriegen in Deutschland sichtbar. Plötzlich enstehen Konzepte der Freiheit, der Einigkeit, der Brüderlichkeit. Man muß auch wahrnehmen, daß Deutschland und Frankreich in ihren gegenseitigen Geschichten kulturell und literarisch fast immer verbunden sind, obwohl sich beide Nationen hassen und bekämpfen.
Friedrich II. Von Preußen und der französische Philosoph Voltaire  im 18. Jahrhundert sind ein guter Beispiel deutsch-französischer Freundschaft und literarischen Austausches. Der deutsche Dichter Heinrich Heine war schon immer ein überzeugter frankophil. Schon in Düsseldorf besuchte er eine französische Schule. Wegen seiner politischen Ansichten, besonders Preußen gegenüber und auch der Zensur, die damals in Deutschland herrschte, erzielte  Heinrich Heine, die Stadt Paris, wo er sich niederließ, wo er sein Leben als Dichter und Schriftsteller genoß.

Die Suche nach einer deutschen oder deutschsprechenden Identität wird durch die Wahrnehmung gemeinsamer Redewendungen und gemeinsamer Kultur und Geschichte erleichtert. Aber das damalige Deutschland ist in verschiedenen, unhabhängigen Staaten zerrissen. Die Lösung scheint all politisch zu sein und von Preußen zu kommen: Eroberung der Nation durch militärische Macht.
Die napoleonischen Kriege und die französische Besatzung erweckten bei vielen Deutschen eine Sehnsucht nach nationaler Identität.



Obwohl ein Wille der bürgerlichen Einheit beim deutschen Volke herrschte, der sich 1848 mit den Ereignissen der Dresdner Revolution ausdruckte ( obwohl sie scheiterte und unterdruckt wurde), wurde Deutschland politisch durch Otto von Bismarck vereinigt. Otto von Bismarck ging es hauptsächlich um die Ausdehnung der preußischen Territorien und er schuf dadurch die Grundlagen für Deutschlands politische Einheit.



Trotzdem muß man in Erinnerung halten, daß nicht nur die politische Einheit der Nation ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl erwecken wird, sondern auch die Spracheinheit. Die deutschen Philosophen Hegel und Fichte definieren die deutsche Nation nach den Kriterien der Sprache, der Herkunft, Kultur und Geschichte.
Der Einfluß des Protestantismus beziehungsweise die Übersetzung der Bibel in deutscher Sprache spielten eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung der sprachlichen Angehörigkeit des deutschen Volkes. Jacob und Wilhelm Grimm bemühten sich Geschichten, Gedichte, Sagen und Märchen aus dem Volksmund zu sammeln und aufzubewahren. Während seines Pariser Aufenthalts in 1840 begann auch der Musiker Richard Wagner sich zu fragen, was überhaupt deutsch sei und mußte Klarheit durch das Streichen alles „nicht deutsche“ in Frankreich finden, um das Deutschtum zu definieren.
Natürlich spielte die politische Einheit eine große Rolle bei der Suche nach einer nationalen Identität. Dennoch sind gemeinsame kulturelle Merkmale wie die Sprache Sagen, Märchen, Traditionen wie Küchenrezepte, Volksfeste und Sammlungen, die das wahre Gesicht einer Nation zum Vorschein kommen lassen.




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Friday 11 January 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Der Wagnerismus: Charles Baudelaire

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Der Wagnerismus: Charles Baudelaire:   Charles Baudelaire         Als Friedrich Nietzsche zum ersten Mal „Les Fleurs du Mal“ (Die Blumen des Bösen) entdeckte...

Der Wagnerismus: Charles Baudelaire


 

Charles Baudelaire
 
 

    Als Friedrich Nietzsche zum ersten Mal „Les Fleurs du Mal“ (Die Blumen des Bösen) entdeckte, bezeichnete er Baudelaire als „eine Art von Wagner ohne die Musik“, denn er beobachtete viele Ähnlichkeiten in der Denkenswelt beider Künstler. Charles Baudelaire, wie viele seiner Zeitgenossen, die sich für Wagners Werke begeisterten, gehörte der Denkensbewegung der Symbolisten. Im Gegensatz zu den Rationalisten, befassen sich die Symbolisten mit Metaphoren und Sprachzauber. Die Wörter enthüllen ihre magische Kraft, wie man es in Baudelaires Gedichte bemerken kann.

 

„La Nature est un temple où de vivants piliers

Laissent parfois sortir de confuses paroles;

L'homme y passe à travers des forêts de symboles

Qui l'observent avec des regards familiers. » Charles Baudelaire, les Fleurs du Mal, Correspondances

    Die Natur ist ein Tempel, wo aus lebendigen Pfeilern zuweilen wirre Worte dringen; der Mensch geht dort durch Wälder von Symbolen, die ihn betrachten mit vertrauten Blicken.“ Charles Baudelaire, die Blumen des Bösen, Entsprechungen.

    In Baudelaires wundervollen Gedicht, Ensprechungen kommt die Symbolik der Natur und der Wörter zum Vorschein. Der Leser muß sich nun dem versteckten Sinn des metaphysischen Unsichtbaren im Sichtbaren der Natur öffnen. Das Wort bekommt ein starkes Instrument der Vorstellungskraft.

 

    In einem 1961 veröffentlichten Artikel, „Richard Wagner et Tannhäuser a Paris“ nahm der französische Dichter und Schriftsteller Stellung zugunsten Wagners.

    Obwohl Baudelaire die deutsche Sprache nicht beherrschte und Richard Wagners Werk nur durch Übersetzungen kannte wurde sein Artikel zum Schlüsselpunkt der Kenntnis Wagners Musik in Frankreich. Charles Baudelaire war von Wagners Talent tief überzeugt.

    In seinem Tannhäuser-Aufsatz unternimmt Baudelaire eine detaillierte Verteigung von Wagners Werk gegen seine arrogante Gegner des Jockey Clubs, die Tannhäuser dreimal gepfiffen haben, weil die Oper das von ihnen erwünschte Ballett nicht enthielt.

    Mit einer guten Dose Ironie unterstreicht Baudelaire, daß man in Frankreich den Befehl eines Despoten ( Napoleon) brauchte, um das Werk eines Revolutionären in Frankreich aufführen zu können.