Thursday 30 May 2013

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Was mir besonders an Richard Wagners Musik gefällt...

Richard Wagner, seine Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur, und Politik: Was mir besonders an Richard Wagners Musik gefällt...: Ich bin in einer Kleinstadt an der deutsch-französischen Grenze aufgewachsen. Als Kind, hab ich gelernt, im Einklang mit der Natur zu le...

Was mir besonders an Richard Wagners Musik gefällt



Ich bin in einer Kleinstadt an der deutsch-französischen Grenze aufgewachsen. Als Kind, hab ich gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben. Ich glaube, die Natur war schon immer ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Diese Liebe hab ich auch meinen deutschen Vorfahren zu bedanken.

Der deutsche Geist mag die Elemente der Natur. Dazu gehören natürlich auch die Elementargeister, die Gnomen, die Undinen, Feen, Kobolte und andere magische Wesen, die sich in Wäldern, Feuer , Wind und Gewässer verbergen.

Wie in Goethes Erlkönig erscheinen sie plötzlich in dramatischen Umständen und zeigen ihre schattige, böse Seite...manche verkörpern die Weisheit wie die Nornen im Ring.

Richard Wagner bringt Drachen und Geister zum Leben. Es gelingt ihm die Kraft aller Elemente in seiner machtvollen Musik zu erzeugen. Ich mag das Rheingold Vorspiel, das meine Vorstellungskraft fördert. Der Rhein erscheint plöztlich vor meinen Augen und ich bekomme die Kraft seiner Wellen durch Horn, Geige und Orgelnoten  zu spüren. Die Intensität der Musik steigert meine Spannung: mein Geist sinkt in die Tiefe der Musik und wird eins mit ihr.

Es liegt viel Leidenschaft in seiner Musik, viele mächtige Gefühle kommen bei Wagner zum Vorschein und als leidenschaftlicher Mensch mag ich das!


Unsere gegenwärtige Welt braucht solchen Zauber noch mehr als früher! Seid also ganz Ohr und belauscht die Geheimnisse, die euch die Elementargeister in Wagners Opern ins Ohr flüstern...



Copyright© by Isabelle Esling

Wednesday 22 May 2013

Richard Wagner, der Unverwüstliche, feiert seinen 200. Geburtstag


Heute ist ein ganz besonderer Tag: Richard Wagner wäre 200 Jahre alt. Der große deutsche Komponist ist zwar am 13 Februar 1883 in Venedig gestorben, aber für mich ist er unsterblich. Sein wundervolles musikalisches und dichterisches Erbe wandert von Generationen zu Generationen.
Richard Wagners Musik begleitete meinen Opa bei seiner letzten Reise. Am Tag seiner Beerdigung wurde die Tannhäuser Overtüre an der Orgel gespielt. Opa war schon immer ein Wagner Liebhaber: als ich noch ein ganz kleines Mädchen war, erinnere ich mich, daß er sich immer in sein Zimmer zurückzog, um „ schwere Musik“ ( also Wagner-Musik) zu hören.
 „Im wunderschönen Monat Mai kroch Richard Wagner aus dem Ei, ihm wünschen, die zumeist ihn lieben, er wäre besser drin geblieben...“ Richard Wagner über sich selbst
So äußerte sich Richard Wagner in diesem humorvollen Satz zu seinem 42. Geburtstag.
Richard Wagners Musik war auch seit meinem 12. Lebensjahr ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Seine Musik und Dichtung sind teil meiner Kultur, und ich bin sehr dankbar, daß es überhaupt einen Richard Wagner gab.
Ich habe mich auch für den Menschen interessiert, obwohl ich viele seiner Anschauungen nicht mit ihm teile und sogar mit manchen auseinandersetze.

Ob geliebt oder gehaßt, Richard Wagner prägte die deutsche Kultur wie kein anderer. Sein Werk spiegelt die Urquellen der deutschen Kultur, die faszinierenden Sagen und Märchen enthüllen den deutschen Geist.
Wagners Charakter werden von Leitmotiven musikalisch eingeführt. Mich faszinierte schon immer der Loge Charakter im Ring, weil die Musik ihn so eindeutig „feurig“ als Feuergott plötzlich vor Wotan erscheinen läßt.
Es wäre ein Irrtum Wagners Musik nur als „märchenhaft“ oder „naiv“ zu bezeichnen, denn der Ring insbesondere bringt die zeitgenössische Problematik einer geldgierigen und überarbeiteten Gesellschaft, die zum Untergang im Voraus verurteilt zu sein scheint.
Manche Wagner Themen, so wie der Inzest zwischen Siegmund und Sieglinde in der Walküre werden vielleicht manchen modernen Menschen schokieren, aber es ist unklar ob Wagner die Wörter „ Schwester „ und „ Bruder“ in ihrem ursprünglichen Sinne wirklich benutzen wollte, aber eher als Stamm oder Familie, denn Hunding, mit dem Sieglinde vermählt ist, räpresentiert eine Art von „ Feindenstamm“.

Wagners Beziehung zu Frankreich, einem Land in dem ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe, und dessen Kultur auch meine ist, interessiert mich ganz besonders.
Wie Wagner vom Frankophilen zum Frankophoben wurde erklärt sich durch seine Pariser Erfahrungen. Aber Paris war trotzdem für den Komponisten ein fruchtbares Feld der Inspiration, weder politisch , kulturell oder literarisch.
An vielen Quellen schöpfte Wagner in Frankreich. Proudhon war einer seiner politischen Einflüsse und Wagner mochte Boieldieu und Halevy.
Antisemit wurde er auch nicht geboren, er wurde es viel später. Der französische Schriftsteller Gobineaus rassistische Schriften wirkten auch auf den Musiker.

Wagner haßte Paris und trotzdem fand er in der französischen Hauptstadt seine größten Anhänger wo wie Baudelaire und Mallarmé.
Ich finde Wagners Perpektive über die Stadt Paris in 1839 sehr interessant, denn ich erlebte die selbe Enttäuschung mit London in 2006, denn die Stadt entsprach meinen Erwartungen nicht...

Gleich werde ich dazu fähig sein, mit euch allen meine Überlegungen über den Einfluß Frankreich auf Wagners Werk zu mitzuteilen. Ich halte euch auf dem Laufenden, was das Veröffentlichungsdatum meines Buches betrifft.

Übrigens, ich möchte euch den Brief Katharina Wagners an ihren Ur-Opa, den ich heute morgen gelesen habe, empfehlen.

Inzwischen wünsche ich dem Meister Richard Wagner alles Gute zum 200. Geburtstag!
Copyright© by Isabelle Esling

Thursday 16 May 2013

Zum 200. Geburtstag Richard Wagners





Am 22. Mai 2013 wird man weltweit den 200. Geburtstag Richard Wagners feiern, einem Menschen der den deutschen Geist wie kein anderer  beeinflußte.
Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in einem Haus am Brühl, in Leipzig geboren, in einer Zeit politischer Unruhen. Die sächsische Stadt war damals von den napoleonischen Truppen besezt.
Wagner wuchs in einer Kunst- und Musik liebenden Familie auf. Als neuntes Kind seines früh verstorbenen Vaters, den der Musiker nie kannte, wurde der kleine Richard  von seinem Stiefvater Ludwig Geyer erzogen.
Bei der Mutter gab es wenig Zeit für Zärtlichkeiten, wie der Musiker es in seiner Autobiografie betont.
Der Bruder seines Vaters, Adolf Wagner, prägte den jungen Richard sehr:

„Mein Oheim gewann später einen nicht unbedeutenden Einfluß auf meine Entwicklung; wir werden ihm in einer entscheidenden Phase meiner Jugendgeschichte wieder begegnen. Über meinen für mich so früh verstorbenen Vater erfuhr ich später, daß er im allgemeinen sehr für Poesie und Literatur eingenommen, namentlich dem damals von den gebildeten Ständen sehr gepflegten Theater eine fast leidenschaftliche Teilnahme zuwendete.“ Richard Wagner

 Die Wirkung Wagners kunstliebenden Stiefvaters Ludwig Geyer ist auch eindeutig:

„Meine frühesten Jugenderinnerungen haften an diesem Stiefvater, und gleiten von ihm auf das Theater über. Wohl entsinne ich mich, daß mein Vater gern Malertalent sich in mir entwickeln gesehen haben würde; sein Arbeitszimmer mit der Staffelei und den Gemälden darauf ist zwar auf mich nicht ohne Eindruck gewesen; ich entsinne mich, daß ich namentlich ein Porträt des Königs Friedrich August von Sachsen mit kindischem Nachahmungseifer zu kopieren versuchte; sobald es aber von dieser naiven Kleckserei zu ernsteren Zeichnungsstudien übergehen sollte, hielt ich, vielleicht schon durch die pedantische Manier meines Lehrers (eines langweiligen Vetters) abgeschreckt, nicht aus.“
Richard Wagner, Mein Leben

Diese Begegnungen mit der Welt der Bühne wirkten auf die Kreativität und Vorstellungsfähigkeiten des Musikers:

„Auch bei dieser Gelegenheit ist mir der großmütige Anteil des vortrefflichen Stiefvaters berichtet worden, welcher, nie verzweifelnd trotz der Sorgen und Beschwerden des starken Familienbestandes, geduldig blieb, und nie die Hoffnung, mich durchgebracht zu sehen, aufgab. – Große Gewalt übte nun auf meine Phantasie die Bekanntschaft mit dem Theater, in welches ich nicht nur als kindischer Zuschauer in der heimlichen Theaterloge mit ihrem Eingang über die Bühne, nicht nur durch den Besuch der Garderobe mit ihren phantastischen Kostümen und charakteristischen Verstellungsapparaten, sondern auch durch eigenes Mitspielen eingeführt wurde. Nachdem mich »Die Waise und der Mörder«, »Die beiden Galeerensklaven«, und ähnliche Schauerstücke, in welchen ich meinen Vater die Rollen der Bösewichter spielen sah, mit Entsetzen erfüllt hatten, mußte ich selbst einige Male mit Komödie spielen. Bei einem Gelegenheitsstücke zur Bewillkommnung des aus der Gefangenschaft zurückkehrenden Königs von Sachsen – »Der Weinberg an der Elbe«, mit Musik vom Kapellmeister C.M. von Weber, entsinne ich mich, bei einem lebenden Bilde als Engel ganz in Trikots eingenäht, mit Flügeln auf dem Rücken, in schwierig eingelernter graziöser Stellung figuriert zu haben.“

Schon in der vierten Klasse enthüllten sich Wagners Dichtungsfähigkeiten während eines dramatischen Ereignisses: ein Mitschüler starb plötzlich mitten im Unterricht, und Richard wurde beauftragt, ein Gedicht zu schreiben, daß sogar den Schuldirektorbeeindruckte:

„Als einst, da ich noch in Quarta saß, ein Mitschüler namens Starke plötzlich starb, erregte dieser traurige Vorfall so große Teilnahme, daß nicht nur die ganze Klasse zum Begräbnis des Kameraden beschieden, sondern vom Rektor auch die Aufgabe gestellt wurde, durch ein Gedicht, welches gedruckt werden sollte, die Leichenfeier zu erhöhen. Von den verschiedenen Gedichten, unter denen auch ein von mir in Eile verfaßtes sich befand, erschien dem Rektor jedoch keines der beabsichtigten Auszeichnung würdig, so daß er bereits seinen Entschluß ankündigte, durch eine von ihm selbst zu verfassende Rede für das verfehlte einzutreten. Bestürzt suchte ich eilig Magister Sillig auf, um ihn noch zu einer Intervention zugunsten meines Gedichtes zu bewegen: wir gingen dieses nun durch; die achtzeiligen wohlgebauten und -gereimten Stanzen bestimmten ihn, den Inhalt des Gedichtes sorglich zu revidieren. Es fand sich sonderlicher Schwulst in Bildern, die weit über die Vorstellungsweise eines Knaben meines Alters hinausgingen, in dem Gedicht. Ich entsinne mich einer Stelle, auf welche der Monolog aus Addisons Cato, vor dessen Selbstmord, wie ich ihn in einer englischen Grammatik vorgefunden, großen Einfluß geübt hatte. Die Worte »und wenn die Sonne schwarz vor Alter würde, die Sterne müd' zur Erde fielen«, welche jedenfalls unmittelbare Reminiszenzen aus jenem Monolog enthielten, erweckten Silligs mich fast beleidigendes Lächeln. Dennoch verdankte ich der Sorgfalt und der Schnelligkeit, mit welcher er mein Gedicht von derlei Ausschweifungen säuberte, daß dieses schließlich vom Rektor noch zugelassen, wirklich gedruckt und in zahlreichen Exemplaren verteilt wurde.
Der Erfolg dieser Auszeichnung war außerordentlich, sowohl bei meinen Mitschülern, als namentlich auch bei meiner Familie; meine Mutter faltete die Hände andächtig, und in mir ward ich nun einig über meinen Beruf. Ganz unzweifelhaft stand es vor mir, daß ich zum Dichter bestimmt sei.“
Richard Wagner, Mein Leben

Ein wundervoller Dichter ist Wagner schon immer gewesen. Wer immer sich die Librettis seiner selbstgeschriebenen Opern ( nicht alle Komponisten bemühten sich damals ihre eigenen Librettis zu schreiben, die meisten Musiker borgten den Text und schrieben ihre Musik darauf) anschaut, wird Wagners eigenartiges Gebrauchen der Worte genießen.
Man muß auch wahrnehmen, daß die italienische Sprache damals in der Welt der Oper sehr lange vorrängig geblieben ist. Wagner ist in diesem Sinne auch ein Neugestalter, denn er bringt die Schönheit der deutschen Sprache ins Licht.
Richard Wagner war in seiner Zeit wegen seiner avangardistischen Stellungnahme in der Welt der Kunst oft mißverstanden. Sein Konzept der Kunst der Zukunft umfaßte Dichtung, Drama, Musik und Malerei.
Wenn man den Sprechgesang in Acht nimmt, der im Loge Charakter im Ring des Nibelungen auftaucht, ist Wagner bestimmt ein Vorläufer Arnold Schönbergs.

Richard Wagner hat uns ein prächtiges Erbe hinterlassen und ich möchte zu seinem 200. Geburtstag den großen Musiker huldigen.
Mein fünftes Buch erforscht Wagners Beziehung zu Frankreich in Kunst, Literatur und Politik. Es wird gleich beim Ibidem Verlag veröffentlicht. Ich halte euch alle auf dem Laufenden.

Copyright© by Isabelle Esling
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