Wednesday 19 June 2013

Nicht von dieser Welt: Ludwig II., König von Bayern




„Es ist notwendig, sich Paradiese zu schaffen, poetische Zufluchtsorte, wo man auf einige Zeit die schauderhafte Zeit, in der wir leben, vergessen kann.“

Ludwig II, König von Bayern (1845-1886)

Mich hat, als Wagner Musik Liebhaberin, König Ludwig der Zweite von Bayern fasziniert.
Manche hielten den Wittelsbacher für verrückt, andere waren damals wegen seiner großzügigen Geldausgaben, was seine Schlösser betraf und auch die Förderung Wagners Musik sehr gegen ihn verärgert, denn all diese Ausgaben bedeuteten auch für das bayerische Volk eine Steuererhöhung.

Ich halte ihn für einen außergewöhnlichen Menschen und einen der größten Visionäre des 19.Jahrhunderts, dem ich gerne begegnet wäre. Kunstliebhaber, Genie der Baukunst wie sein Großvater und Genie der modernen Technik wie sein Vater, Freund der Natur und des Schönen, Ludwig war gewiß ein sehr fantasievoller Mensch. 

Seine gegenwärtige Welt und die Pflichten des Königreichs fielen ihm zur Last und um dies zu überwinden, flüchtete Ludwig in eine Traumwelt. In dieser Traumwelt war Platz für Märchengestalten, kunstvolle Erstattungen, Theaterstücke und Musik.

In seinen traumvollen Zufluchten konzentrierte sich Ludwig auf Richard Wagners Musik, in diesen Momenten war er eins mit der Kunst.

Wenn man sich Neuschwanstein zum Beispiel von innen und von außen anschaut, kann man vetraulich behaupten, daß Ludwig ein Ästhet war. In seinem Konzept der Ästhetik benutzte er die moderne Technik seiner Zeit, um das Schöne zu gestalten.

Ludwig wurde in seiner Zeit mißverstanden.  Seiner Vision und eine gewisse Dosis Wahnsinn haben den Staat Bayern bereichert.

Er war unnahbar, geheimnisvoll und träumerisch. Ludwig lebte im Bayern des 19. Jahrhunderts, aber seine edle Seele war einfach nicht von dieser Welt.


Copyright© by Isabelle Esling





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