Heute ist ein ganz besonderer Tag: Richard Wagner wäre
200 Jahre alt. Der große deutsche Komponist ist zwar am 13 Februar 1883 in
Venedig gestorben, aber für mich ist er unsterblich. Sein wundervolles
musikalisches und dichterisches Erbe wandert von Generationen zu Generationen.
Richard Wagners Musik begleitete meinen Opa bei seiner
letzten Reise. Am Tag seiner Beerdigung wurde die Tannhäuser Overtüre an der
Orgel gespielt. Opa war schon immer ein Wagner Liebhaber: als ich noch ein ganz
kleines Mädchen war, erinnere ich mich, daß er sich immer in sein Zimmer
zurückzog, um „ schwere Musik“ ( also Wagner-Musik) zu hören.
„Im
wunderschönen Monat Mai kroch Richard Wagner aus dem Ei, ihm wünschen, die
zumeist ihn lieben, er wäre besser drin geblieben...“ Richard Wagner über sich
selbst
So äußerte sich Richard Wagner in diesem humorvollen
Satz zu seinem 42. Geburtstag.
Richard Wagners Musik war auch seit meinem 12.
Lebensjahr ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Seine Musik und Dichtung
sind teil meiner Kultur, und ich bin sehr dankbar, daß es überhaupt einen
Richard Wagner gab.
Ich habe mich auch für den Menschen interessiert,
obwohl ich viele seiner Anschauungen nicht mit ihm teile und sogar mit manchen
auseinandersetze.
Ob geliebt oder gehaßt, Richard Wagner prägte die
deutsche Kultur wie kein anderer. Sein Werk spiegelt die Urquellen der
deutschen Kultur, die faszinierenden Sagen und Märchen enthüllen den deutschen
Geist.
Wagners Charakter werden von Leitmotiven musikalisch
eingeführt. Mich faszinierte schon immer der Loge Charakter im Ring, weil die
Musik ihn so eindeutig „feurig“ als Feuergott plötzlich vor Wotan erscheinen
läßt.
Es wäre ein Irrtum Wagners Musik nur als „märchenhaft“
oder „naiv“ zu bezeichnen, denn der Ring insbesondere bringt die
zeitgenössische Problematik einer geldgierigen und überarbeiteten Gesellschaft,
die zum Untergang im Voraus verurteilt zu sein scheint.
Manche Wagner Themen, so wie der Inzest zwischen
Siegmund und Sieglinde in der Walküre werden vielleicht manchen modernen
Menschen schokieren, aber es ist unklar ob Wagner die Wörter „ Schwester „ und „
Bruder“ in ihrem ursprünglichen Sinne wirklich benutzen wollte, aber eher als
Stamm oder Familie, denn Hunding, mit dem Sieglinde vermählt ist, räpresentiert
eine Art von „ Feindenstamm“.
Wagners Beziehung zu Frankreich, einem Land in dem ich
den größten Teil meines Lebens verbracht habe, und dessen Kultur auch meine
ist, interessiert mich ganz besonders.
Wie Wagner vom Frankophilen zum Frankophoben wurde
erklärt sich durch seine Pariser Erfahrungen. Aber Paris war trotzdem für den
Komponisten ein fruchtbares Feld der Inspiration, weder politisch , kulturell
oder literarisch.
An vielen Quellen schöpfte Wagner in Frankreich.
Proudhon war einer seiner politischen Einflüsse und Wagner mochte Boieldieu und
Halevy.
Antisemit wurde er auch nicht geboren, er wurde es viel
später. Der französische Schriftsteller Gobineaus rassistische Schriften
wirkten auch auf den Musiker.
Wagner haßte Paris und trotzdem fand er in der
französischen Hauptstadt seine größten Anhänger wo wie Baudelaire und Mallarmé.
Ich finde Wagners Perpektive über die Stadt Paris in
1839 sehr interessant, denn ich erlebte die selbe Enttäuschung mit London in
2006, denn die Stadt entsprach meinen Erwartungen nicht...
Gleich werde ich dazu fähig sein, mit euch allen meine
Überlegungen über den Einfluß Frankreich auf Wagners Werk zu mitzuteilen. Ich
halte euch auf dem Laufenden, was das Veröffentlichungsdatum meines Buches
betrifft.
Übrigens, ich möchte euch den
Brief Katharina Wagners an ihren Ur-Opa, den ich heute morgen gelesen habe,
empfehlen.
Inzwischen wünsche ich dem Meister Richard Wagner alles
Gute zum 200. Geburtstag!
Copyright© by Isabelle Esling
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