Wednesday 22 May 2013

Richard Wagner, der Unverwüstliche, feiert seinen 200. Geburtstag


Heute ist ein ganz besonderer Tag: Richard Wagner wäre 200 Jahre alt. Der große deutsche Komponist ist zwar am 13 Februar 1883 in Venedig gestorben, aber für mich ist er unsterblich. Sein wundervolles musikalisches und dichterisches Erbe wandert von Generationen zu Generationen.
Richard Wagners Musik begleitete meinen Opa bei seiner letzten Reise. Am Tag seiner Beerdigung wurde die Tannhäuser Overtüre an der Orgel gespielt. Opa war schon immer ein Wagner Liebhaber: als ich noch ein ganz kleines Mädchen war, erinnere ich mich, daß er sich immer in sein Zimmer zurückzog, um „ schwere Musik“ ( also Wagner-Musik) zu hören.
 „Im wunderschönen Monat Mai kroch Richard Wagner aus dem Ei, ihm wünschen, die zumeist ihn lieben, er wäre besser drin geblieben...“ Richard Wagner über sich selbst
So äußerte sich Richard Wagner in diesem humorvollen Satz zu seinem 42. Geburtstag.
Richard Wagners Musik war auch seit meinem 12. Lebensjahr ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Seine Musik und Dichtung sind teil meiner Kultur, und ich bin sehr dankbar, daß es überhaupt einen Richard Wagner gab.
Ich habe mich auch für den Menschen interessiert, obwohl ich viele seiner Anschauungen nicht mit ihm teile und sogar mit manchen auseinandersetze.

Ob geliebt oder gehaßt, Richard Wagner prägte die deutsche Kultur wie kein anderer. Sein Werk spiegelt die Urquellen der deutschen Kultur, die faszinierenden Sagen und Märchen enthüllen den deutschen Geist.
Wagners Charakter werden von Leitmotiven musikalisch eingeführt. Mich faszinierte schon immer der Loge Charakter im Ring, weil die Musik ihn so eindeutig „feurig“ als Feuergott plötzlich vor Wotan erscheinen läßt.
Es wäre ein Irrtum Wagners Musik nur als „märchenhaft“ oder „naiv“ zu bezeichnen, denn der Ring insbesondere bringt die zeitgenössische Problematik einer geldgierigen und überarbeiteten Gesellschaft, die zum Untergang im Voraus verurteilt zu sein scheint.
Manche Wagner Themen, so wie der Inzest zwischen Siegmund und Sieglinde in der Walküre werden vielleicht manchen modernen Menschen schokieren, aber es ist unklar ob Wagner die Wörter „ Schwester „ und „ Bruder“ in ihrem ursprünglichen Sinne wirklich benutzen wollte, aber eher als Stamm oder Familie, denn Hunding, mit dem Sieglinde vermählt ist, räpresentiert eine Art von „ Feindenstamm“.

Wagners Beziehung zu Frankreich, einem Land in dem ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe, und dessen Kultur auch meine ist, interessiert mich ganz besonders.
Wie Wagner vom Frankophilen zum Frankophoben wurde erklärt sich durch seine Pariser Erfahrungen. Aber Paris war trotzdem für den Komponisten ein fruchtbares Feld der Inspiration, weder politisch , kulturell oder literarisch.
An vielen Quellen schöpfte Wagner in Frankreich. Proudhon war einer seiner politischen Einflüsse und Wagner mochte Boieldieu und Halevy.
Antisemit wurde er auch nicht geboren, er wurde es viel später. Der französische Schriftsteller Gobineaus rassistische Schriften wirkten auch auf den Musiker.

Wagner haßte Paris und trotzdem fand er in der französischen Hauptstadt seine größten Anhänger wo wie Baudelaire und Mallarmé.
Ich finde Wagners Perpektive über die Stadt Paris in 1839 sehr interessant, denn ich erlebte die selbe Enttäuschung mit London in 2006, denn die Stadt entsprach meinen Erwartungen nicht...

Gleich werde ich dazu fähig sein, mit euch allen meine Überlegungen über den Einfluß Frankreich auf Wagners Werk zu mitzuteilen. Ich halte euch auf dem Laufenden, was das Veröffentlichungsdatum meines Buches betrifft.

Übrigens, ich möchte euch den Brief Katharina Wagners an ihren Ur-Opa, den ich heute morgen gelesen habe, empfehlen.

Inzwischen wünsche ich dem Meister Richard Wagner alles Gute zum 200. Geburtstag!
Copyright© by Isabelle Esling

No comments:

Post a Comment